1.2.2003: Nicht nur das Günter super
Sachen konzipiert, baut und ausgiebig testet - nein er schreibt auch noch super Berichte
darüber. Ich freue mich sehr, hier einen weiteren Bericht von Günter veröffentlichen zu
können.
Per Mail ist Günter über guenter@helitreff.de
zu erreichen
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Günter´s BK117 bekommt einen
Vierblattrotorkopf,
die Krone die sie längst verdient hat! |
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Inzwischen ist unser Erlkönig
schon ganz schön herum gekommen und hat so richtig für Wirbel in der Rotorenwelt gesorgt
und dabei einiges an Bewunderern gefunden. Eigentlich ist sie uns vom Rumpf aus gegangen
ja recht gut gelungen, doch eines war immer wieder zu hören, etwas fehle ihr noch, und
das wäre ein Vierblattrotorkopf. Genau das war der Anlass sich dieser Herausforderung zu
stellen |
Da waren dann plötzlich allerlei
Vorschläge von meinen Helifreunden bei unseren Mittwochabenden in der HSB-Halle zu
hören, wie wohl so etwas zu machen wäre. Einer von ihnen machte sich ohne mein Wissen
schon gleich daran ein Vierblattzentralstück zu entwerfen und zu fertigen. Eines Mittwoch
abends, wieder in der Halle bei HSB war es dann soweit, Harald griff in seine Hosentasche,
drückte mir ein Stück Alu in die Hand und sagte: schau ihn dir mal an! Ich wusste im
ersten Moment nicht so recht, was das werden sollte, im nächsten Moment jedoch war mir
alles klar. Harald hatte es geschafft, er kreierte mir ein Vierblattzentralstück, das
Herz eines Vierblattkopfes, die Krone für meine BK. |
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Ich musste mich erst mal setzen
und das gute Stück genauer Betrachten. Das Teil war perfekt und seine technische Lösung
bezüglich der im Betrieb auftretenden Kräfte, die auf das Zentralstück wirken, die
benötigte Blattdämpfung und die Blattaufhängung war mir sofort sympathisch. Harald
meinte dann nur, der Rest sei nun meine Sache, denn wie so was angesteuert wird und wie
das dann Fernsteuerungs- technisch gemacht werden müsste, da könne er mir nicht helfen.
Das war mir aber vorerst auch nicht das wichtigste, denn mir war klar, egal wie und
was da alles noch zu machen ist, Haralds Konstruktion wird fliegen! Das ganze war nur noch
eine Frage der Zeit! |
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Zuerst wollte ich dann gar nicht
gleich an die Sache heran gehen und legte das Zentralstück zu Hause erst mal zur Seite.
Im nächsten Moment hatte ich es dann doch gleich wieder in meinen Händen und machte mich
daran die Krone aufzubauen. Schließlich war ein E-Heli mit Vierblattkopf in diese
Klasse mal wieder was ganz neues. Oberstes Ziel dabei war nun für mich, möglichst viele
Originalbauteile zu verwenden. So fanden zum
Beispiel die Originalblatthalter, die Blattlager, Distanzhülsen, Dämpfungsgummis die
Blattlagerwelle und sogar die PVC-Standart Taumelscheibe Platz an unserem Zentralstück.
Bei der Taumelscheibe war ja auch schon die fünfte Aufnahmekugel vorhanden, die für den
Mitnehmer der beim Vierblattkopf gebraucht wird. Nun mussten nur noch der Mitnehmer und
die Steuergestänge gefertigt werden, und schon waren alle Teile für (meine Krone) den
Vierblattrotorkopf da. Genau
eine Woche später war dann die Premiere, mein Vierblattkopf war fertig und im Trainer
eingebaut. |
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Noch am selben Tag montierte ich die
Rotorblätter, stellte die Pitchwerte und die Blattlage ein, ging auf die Piste und
startete den Motor. Schnell musste ich feststellen, das so eine direkte Anlenkung, so ganz
ohne Hilfsrotor, viel kleinere Ruderausschläge benötigt, wie ich das zuvor von Zweiblatt
kannte. So habe ich erst mal alle
Geberwerte von zuvor 100% auf 30% reduziert, und schon hob mein Heli wieder ab und
schwebte wie angenagelt auf der Stelle. Ich war begeistert, jedoch nur so lange wie ich
kein Nick oder Roll gab. Ich habe mich dann doch vorsichtig daran getraut und machte den
einen ersten Rundflug. Erst mal im großen Bogen um mich herum, dann auch schon
weitläufige Achten. So flog ich an diesen Tag mal gleich fünf Akkus leer. Obwohl ich
diese Flüge mit äußerster Anspannung geflogen habe, war ich fürs erste voll zufrieden. |
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Am nächsten Tag war mal wieder
Mittwoch, unser Hallenflugabend bei HSB. Dort präsentierte ich den Vierblatt-Trainerheli
meinen Freunden und alles staunte, ähnlich wie beim ersten Auftritt meiner BK. Harald und
einer meiner Helifreunde, der schon Erfahrung mit Vierblatt hatte waren auch da. Und das
war mein Glück, denn er schaute sich unser Werk gleich ganz genau an und meinte:
"der fliegt aber so nicht!" Erst wehrte ich mich und wollte ihm durch einen Flug
beweisen, dass er fliegt. Doch dann erklärte er mir, dass normalerweise bei einer 120
Grad Taumelscheibe eine um 45 Grad verdrehte Taumelscheibenanlenkung nötig ist. Das
leuchtete mir nach einer Weile Überzeugungsarbeit meines Freundes dann doch ein. Denn das
erklärte mir auch, warum mein Heli zwar super zu schweben war, aber sich beim
Manövrieren so schwer steuern ließ. Wirkte da doch das eine Rotorblatt beim Steuern dem
anderen entgegen, und so war ein exaktes Steuern meines Helis kaum möglich (bzw.
eigentlich unmöglich). Da nun ein mechanische Umstellung auf die schnelle nicht möglich
gewesen wäre und ich aber fliegen wollte, machten wir uns daran, meinem Sender die um 45
Grad verdrehte Taumelscheibe virtuell zu programmieren. Damit fertig stellte ich meinen
Heli gleich mal mitten in der Halle auf den Boden und startete den Motor, gab Pitch, hob
ab, und schon schwebte das Teil vollkommen ruhig. Doch nun war Nick und Roll gefragt, noch
etwas zögernd setzte ich die Geber meines Senders ein. Die Anspannung dauerte nicht
lange, denn sofort merkte ich, es war wieder mein Heli so wie ich ihn von früher kannte
als er noch zwei Rotorblätter und einen Hilfsrotor hatte. |
Bis heute habe ich nun 94
Akkuladungen mit meinem Vierblatt-Heli geflogen und möchte eigentlich nichts anderes
mehr. Harald bekam von mir den Auftrag nun ein Zentralstück für meine BK117 zu fertigen.
Eines, das trotz original Hauptrotorwelle in der Höhe um 26mm kürzer wird und somit
perfekt zur BK passt. Nun folgte die Krönung meines
Erlkönigs, in dem ich den Vierblattrotorkopf auf meiner BK117 platzierte. Ganz so wie es
einem König gebührt. |
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So lange bis nun sicher ist, dass nichts mehr an unserem
Vierblattsystem zu verbessern ist, werde ich den Rotorkopf in meinem Trainer testen, um
ihn zur Perfektion zu bringe.
Hier noch ein Paar Daten:
- Gegenüber des Original 2-Blatt Kopfes mit
Aluzentralstück bringt die Vierblattausführung inklusive Mitnehmer gerade mal 17 Gramm
Mehrgewicht auf die Waage!
- Die Systemdrehzahl konnte deutlich herabgesetzt werden!
- Der Freilauf wurde dem veränderten Drehmoment angepasst und
durch einen kräftigeren getauscht!
- Die Flugzeit hat sich trotz deutlich höherer Belastung des
Systems um nur 1 Minute verringert!
Fazit:
Meinen
Vierblatt zu fliegen möchte ich nicht mehr missen, einfach genial das Teil !!!!!. |
Das um 26 mm kürzere Zentralstück
meiner BK117 |
Der Prototyp mit identischen Kopfhöhe zur 2-Blatt Version ! |
Gegenüberstellung der beiden Systeme |
Günter hat
jetzt auch eine eigene Internetseite:
www.heliguenter.de.vu/
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